AELITA, 1924, Yakov Protazanow, 80min, S&W
Eine Aufnahme in der Vertonung des Vienna Improvisers Orchestra aus dem REAKTOR Kino am 15.Dezember 2018.
Alexei Tolstois gleichnamige Novelle lieferte die Vorlage für Yakov Protazanows Film AELITA. 1921 gegen Ende der russischen Revolutionszeit ist die Not im Land groß, viele Menschen sind auf der Flucht, Nahrung ist knapp und die politischen Verhältnisse noch immer ungewiss. In diesem Kontext empfängt eine Fernmeldestation unter der Leitung des Hauptprotagonisten Loss einen rätselhaften Funkspruch „Anta Odeli Uta“. Von den Militärs und seinen Kollegen verlacht ist Loss sich ganz sicher, dass es sich dabei um eine Nachricht vom Mars handeln müsse. Je länger er versucht die Bedeutung des Funkspruchs zu ergründen, entfaltet sich ein weiterer Handlungsstrang im Rahmen einer futuristischen Gesellschaft am Mars. Königin Aelita findet durch List einen Zugang zu einer Apparatur, die ihr erlaubt das Leben auf der Erde zu beobachten.
Loss beginnt gefesselt von der Idee den Absender der rätselhaften Nachricht selbst ausfindig zu machen, Pläne für den Bau eines Raumschiffs zu entwickeln. Gleichzeitig zerbricht seine Ehe an den Unbillen der Zeit und Nebenhandlungsstränge geben Einblick in die persönlichen Schicksale der Revolutionsjahre. Schließlich gelingt der Flug zum Mars und die dortige Sklavenhaltergesellschaft wird ebenso vom revolutionären Momentum erfasst. Loss ist unmittelar darin verwickelt oder war alles nur ein Tagtraum?
AELITAs Ästhetik war stark von der bildenden Kunst ihrer Zeit geprägt, die durch den Konstruktivismus und Suprematismus inspirierten Kostüme und Kulissen wurden genrebildend für frühe futuristische beziehungsweise Science Fiction Filme und Theaterproduktionen. Die Kostüme wurden von der Künstlerin Alexandra Exter entworfen.
Das Vienna Improvisers Orchestra hat unter der Leitung von Michael Fischer diesen futuristischen Meilenstein der Kinogeschichte in einen dichten Soundkörper eingehüllt.
Isabell Kargl | Gesang Lissie Rettenwander | Gesang Lise Smith | Gesang Lisa Hofmaninger | Bassklarinette & Sopransaxophon Petra Stump-Linshalm | Bassklarinette Niko Afentulidis | Tenorsaxophon Alexander Kranabetter | Trompete Florian Sighartner | Violine Maria Frodl | Cello Clemens Sainitzer | Cello Johann Gunnarson | Basscello Darja Shatalova | Monotron Michael Zacherl | Scivolo Ursula Schwarz | Klavier Valentin Duit | Schlagzeug
Michael Fischer | instant composition conducting
In Kooperation mit Bösendorfer
THE GHOST THAT NEVER RETURNS in a musical dialogue with Sylvia Bruckner
1930, Abram Room, 67 min, S&W
Eine Aufnahme in der Vertonung von Sylvia Bruckner (Klavier) vom 1. Dezember 2018 aus dem REAKTOR Kino.
BED AND SOFA in a musical dialogue with Anna Tsombanis Trio
1927, Abram Room, 68min, S&W
Eine Aufnahme in der Vertonung des Anna Tsombanis Trio vom 8. Dezember 2018 aus dem REAKTOR Kino.