Don't Show Again

#KUNST

Arbeiten der Klasse Neue Medien | Kunsthochschule Kassel | Prof. Aram Bartholl

19.02. - 20.02.2018

Opening | 19:00


Ständig wiederkehrende Warnungen, Nachfragen oder Benachrichtigungen beschäftigen uns kontinuierlich bei der täglichen Informationsaufnahme am Bildschirm. Kleine Fenster erscheinen am Monitorrand, springen in der Smartphone-Taskleiste auf und milchige Overlays versperren die Sicht auf ganze Webseiten.

Es geht um Aufmerksamkeit. Die Aufmerksamkeit des Users ist heutzutage das höchste Gut im Internet. Die Online-Werbebranche befindet sich dabei in einer handfesten Krise. Nur die großen Werbemonopole Google und Facebook können noch von Werbeeinnahmen profitieren, alle anderen gehen leer aus. Viele Social Media Networks sind gesättigt, Nutzerzahlen stagnieren, eine allgemeine Müdigkeit zu liken, zu teilen und zu posten macht sich breit. Denn zu viele Dienste, Nachrichten und Freundschaftsanfragen konkurrieren miteinander. Es scheint, als wenn der Glaube an das, was uns auf dem Screen präsentiert wird, schwindet. „Das ist doch fake“ ist der neue Standard. Einzelne wenige Headlines mit Memecharakter erreichen weltweite Beachtung, während wichtige Themen untergehen. Wir verbringen tagtäglich im Schnitt bis zu drei Stunden am Handydisplay und fragen uns am Ende, was wir dort eigentlich getan haben.

Die Studierenden der Klasse Neue Medien der Kunsthochschule Kassel beschäftigen sich in vielfältiger Weise mit all diesen Fragen um Aufmerksamkeit, Identität und Mediennutzung. In welcher Art und Weise entstehen und verbreiten sich Bilder und Themen im Netz? Welche Rolle spielt der Screen verstanden als Grenze und wie wird Automatisierung unsere Gesellschaft weiter verändern? Das post-digitale Regime der Aufmerksamkeit zu brechen, erfordert neue Ideen und Konzepte. Die technikzentrierte Effizienzlogik der Internetplattformen wird diese nicht liefern.

Teilnehmende Studierende: Nicole Brauer, İpek Burçak, Echo Canluo, Christopher Casper, Hannes Drescher, Stefan Endres, Robin Höke, Mike Huntemann, Saskia Kaffenberger, Jonas Leichsenring, Naima Omari, Didem Sandıkcı, Mario Strahl

Foto: sighpoutshrug


ftg