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"Nach den vielen Absagen, Verschiebungen und Einschränkungen durch Covid-19 brennen wir darauf, endlich wieder das tun zu können, was uns im Innersten antreibt: gemeinsam musizieren, erforschen, entdecken, begeistern, konfrontieren und unsere Leidenschaft mit unserem Publikum teilen. Nach dem Eröffnungskonzert unserer Saison mit Modulations (27.08.2020) zeigen wir in La fine è senza fine unterschiedlich radikal geprägte musikalische Kostbarkeiten, die größtenteils metaphysisch inspiriert sind. In Lorenzo Troianis La fine è senza fine ziehen wir uns als Betrachter in größte räumliche Distanz zurück, wo nur mehr winzige Figuren, instabile Impulse, fast unsichtbare Linien erkennbar bleiben. Und wir beginnen mit diesen Schatten zu schwingen, wie ein Seiltänzer. Immer an einer Grenze schwingend. Eine Grenze, die wir zu überschreiten versuchen, auf der Suche nach einem offenen Raum. La fine è senza fine bedeutet Das Ende ist endlos und geht davon aus, dass diese Grenze ohne Ende ist. Johannes Maria Staud lässt sich von Johann Joachim Becher (1635–1682), den bedeutenden Universalgelehrten und Mittler zwischen der Alchemie des Mittelalters und der Chemie der Neuzeit zu seinem zweiten Klaviertrio Terra Fluidainspirieren, einem irrlichternden Werk, das zwischen rascher, manischer Bewegung und klangvollem, durch geflüsterte Laute unterstützten, Innehalten oszilliert. Joanna Wozny beschäftigt sich in like little … sunderings unter anderem mit dem akustischen Erscheinungsbild von Sprache, das auf verschiedensten Klangebenen entfaltet wird. Januibe Tejeras Flashforward 2 schöpft seine musikalische Kraft aus der Auseinandersetzung mit außereuropäischen Musiktraditionen, hier insbesondere durch radikale Konzepte der klassischen Musik Usbekistans in Bezug auf Pulsation, unregelmäßige Tempi, Homorhythmie und Hetereophonie. Dazu als Kontrast: das wuchtig hämmernde Impaling Prophecy (aufspiessende Prophezeiung) für Geige und Klavier von Bernhard Gander, das dem hämmernden Klang von Nägeln, die ins Holz getrieben werden, nachempfunden ist und den ans Kreuz nagelnden Charakter von Politik, Werbung, Religionen und vermeintlichen Propheten erklingen lässt." (Text: PHACE)
Programm
Lorenzo Troiani | La fine è senza fine | 5 Instrumente, 2017 10′
Bernhard Gander | Impaling Prophecy | Geige und Klavier, 2018 7‘
Johannes Maria Staud | Terra Fluida | Klaviertrio, 2019 12‘
Joanna Wozny | like little … sunderings | Ensemble und Elektronik, 2016 13’
Januibe Tejera
| Flashforward II | Ensemble und Elektronik, 2014 17′
PHACE
Lars Mlekusch | Dirigent
Doris Nicoletti | Flöte
Reinhold Brunner | Klarinette
Michael Krenn | Saxophon
Spiros Laskaridis | Trompete
Reinhard Zmölnig | Horn
Berndt Thurner | Schlagwerk
Mathilde Hoursiangou | Klavier
Ivana Pristasova | Violine
Petra Ackermann | Viola
Roland Schueler | Cello
Alexandra Dienz | Kontrabass
Reinhold Schinwald, Elektronik
Tickets: 19 € / 12 €, 20% Rabatt für Standard-Abonnent*innen
Informationen zu Pandemie-bedingten Maßnahmen im Rahmen von Veranstaltungen im REAKTOR.
Foto: (c) Markus Bruckner